3 - LBS: Logik-Basierte Semantik Natürlicher Sprache [ID:23356]
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So, wir wollen uns der Sprache nähern und das ist so ein bisschen so eine

schwierige Sache deswegen, sich sozusagen zu verstehen, was die Sprache und was Bedeutung

von Sprache ist und so weiter. Deswegen möchte ich ganz gerne sozusagen die Philosophie der

Sprachwissenschaft kurz wiederholen. Wir hatten beim letzten Mal Teile davon schon gesehen,

aber ich habe irgendwann gemerkt, dass ich ganz gerne sozusagen noch ein bisschen weiter ausholen

will. Wir hatten uns unterhalten darüber, wie ist das denn mit der Wortbedeutung, was ist die

Bedeutung des Wortes Stuhl, was ist die Bedeutung des Wortes Michael Kohlhase und wie verbindet sich

Bedeutung miteinander. Und dann hatten wir uns irgendwie uns auf so etwas wie eigenen Namen

spezialisiert wie John F. Kennedy oder so und hatten uns darüber Gedanken gemacht,

was wohl die Bedeutung sein könnte und vor allen Dingen sollte dabei rauskommen, es ist kompliziert.

Genau und immer wenn es kompliziert ist, sollte man über seine eigenen Methoden nachdenken und

deswegen will ich so einen kleinen Abstieg, der ist neu, in die Erkenntnistheorie mal machen. Ich

weiß nicht, wer von euch kennt sich in Erkenntnistheorie aus? Vielleicht können wir dieses

Participants Ding mal nutzen, so ein kleiner Poll interessiert mich. Drei schon mal nicht,

vier schon mal nicht, es werden immer mehr rote Knöpfe. Gut, dann habe ich mir ja das Wochenende

nicht umsonst um die Ohren geschlagen, das ist ja prima. Okay, so ich will jetzt einfach mal einen

ganzen Schwung von Begriffen einführen, von denen ihr die meisten in irgendeiner Form schon

gesehen habt, aber ich werde sie möglichst, ich will mal sagen grundlegend einführen und mich da

auf relativ wenig abstützen. Natürlich stützt man sich immer auf irgendwas ab und das wird sich

nicht vermeiden lassen und aber wir versuchen das möglichst klein zu halten und im Wesentlichen soll

das so eine Art gemeinsame Basis sein, wie wir überhaupt zu Erkenntnissen kommen können. Wie

macht man das eigentlich? Und der Teil der Philosophie, ein ganz klassischer Teil, wie

übrigens die Logik auch ein klassischer Teil der Philosophie ist es, die Erkenntnistheorie auch ein

klassischer Teil, die beschäftigt sich damit, was wohl Wissen sein könnte, was wohl Begründungen

von Wissen sein könnten, was wohl rationaler Glaube an Fakten sein könnte und solche Sachen.

Genau das, was uns letztlich die Basis unseres Argumentierens liefern sollte und ich möchte

da einfach ein paar Worte, die sonst immer so ein bisschen in der Luft hängen, möchte ich

jetzt einfach definieren und zwar sagen wir eine Proposition ist ein Satz, der eine Welt, vielleicht

sogar die die Welt oder eine Klasse von möglichen Welten beschreibt oder etwas darüber aussagt und

der im Wesentlichen wahr oder falsch sein kann. Zum Beispiel Peter ist keine Proposition, weil

irgendwie das sagt vielleicht auch was über die Welt, aber das kann Peter kann nicht wahr oder

falsch sein. Aber Peter liebt Maria, das ist eine Proposition und das ist sozusagen die Grundlage.

Wir sagen nicht in welcher Sprache wir die Proposition schreiben wollen, damit wir es uns

offen lassen, ob das in Englisch, Deutsch oder Logik erster Stufe sein kann, aber wichtig ist,

dass es in irgendeiner Form wahr oder falsch sein kann. Und wenn man Propositionen mal hat und sich

dazu entschließt an so etwas wie Agenten zu glauben, also Agenten als Objekte, die die

Welt wahrnehmen und in der Welt handeln, dann kann man sich fragen, wann ein Agent etwas für wahr

hält. Da sprechen wir von Glauben. Glauben kann man ohne, dass es wirklich weiß, man kann das

kann man einfach etwas für wahr halten und was man für wahr hält, was der Agent alpha für wahr

hält, ist irgendwie charakteristisch für den Agent. Und wenn wir jetzt uns überlegen, was Wissen

sein soll, Wissen ist etwas, was zentral sein wird, dann ist man sozusagen mit Glauben nämlich für

wahr halten schon sozusagen auf dem halben Weg, aber noch nicht ganz da. Man kann Sachen glauben,

die einfach falsch sind. Zum Beispiel kann man glauben, dass Trump die Wahl gewonnen hat in

den USA. Nicht richtig. Trotzdem glauben Leute das, kein Problem. Wissen kann man nicht, weil,

das eben falsch ist. Das heißt Wissen ist etwas, was nicht nur, wenn man A B glaubt, dann muss

A was für wahr halten und außerdem muss es tatsächlich wahr sein. Das ist ein bisschen

problematisch, kommen wir gleich zu. Und man muss irgendwie eine Begründung, eine gute Begründung

dafür haben, dass A wohl wahr ist. Das ist sozusagen der Standard, wie man Wissen definiert.

Das ist der JTB-Account, also der Justified True Belief. Der hat so ein bisschen Probleme,

die man zum Teil reparieren kann. Darauf will ich jetzt nicht eingehen. Man kann zum Beispiel,

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

01:22:45 Min

Aufnahmedatum

2020-11-10

Hochgeladen am

2020-11-10 17:47:46

Sprache

de-DE

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